XEN-Etch

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Version vom 19. April 2010, 21:37 Uhr von Neobiker (Diskussion | Beiträge)
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Hier beschreibe ich (neobiker) meine XEN Installation mit Debian Etch - vielleicht kann ja jemand was damit anfangen...(zum spicken).


Ausgangsbasis: Meine erste Installation mit Sarge


Ausgangssituation:

  • Intel P4 1.7 GHz, 768MB RAM, 2x 160 GB + 1x 240 GB Disks, 2x 100 MBit Ethernet
  • AVM Fritzcard PCI
  • USB Drucker
  • WLAN-DSL Router mit integrierter Firewall (Linux stateful firewall)

Zielsystem:

  • Disks mit RAID1 gespiegelt, Partitionierung mit LVM
  • SnapShot Backup mit rsync
  • XEN 3.0.3 Host-System nur mit DNS/DHCP ohne jegliche weitere Funktionen!
  • Development System (zum Kompilieren usw.)
  • mehrere weitere virtuelle Systeme (Firewall, DMZ, usw.)


Debian Installation

Ich installiere ein neues Debian System mittels der Netinst Methode.

Debian Etch laden und installieren, Kernel 2.6 Installation:

boot: linux26

Installations-Dialog bis zur Partitionierung der Disks:

Language: English
Country: Germany
Keyboard Layout: German
Hostname: xen0
Domain name: neobiker.de

Die Partitionierung mit RAID1 und LVM ist nicht trivial. Wichtig ist die Reihenfolge:

1. Partitionierung der Disks
2. RAID Konfigurieren
3. LVM-Filesystem definieren
4. EXT3 Filesystem installieren
5. Mount Points eintragen

Ich partitioniere beide Disks mittels Manual partition disks wie folgt:

1. Disk sda Partitionieren
1.0 GB     RAID   <-- bootable YES
4.0 GB     RAID
30  GB     RAID
2.0 GB     swap

2. Disk sdb Partitionieren
1.0 GB     RAID   <-- bootable YES
4.0 GB     RAID
30  GB     RAID
2.0 GB     swap

Jetzt muss das RAID konfiguriert werden Configure software RAID:

create md device - RAID1 - 2 active - 0 spare

RAID Konfiguration: 2/0 (Disk/Spare)
   md0:  sda1 + sdb1
   md1:  sda2 + sdb2
   md2:  sda3 + sdb3

Jetzt können die RAID Devices #0 (ext3), #1 (ext3) und #2 (lvm) formatiert werden:

RAID 1 device #0
    #1   1GB  ext3    /boot
RAID 1 device #1
    #1   4GB  ext3    /
RAID 1 device #2
    #1  30GB  LVM

Man kann das natürlich auch alles in eine grosse Partition plus swap nehmen. Die separate /boot Partition erweist sich als nützlich, wenn man verschiedene Systeme von unterschiedlichen Disks/Partitionen starten möchte (/ liegt woanders als grub).

Die LVM Konfiguration von /dev/md2 als /data machen wir später von Hand.

Weiter mit dem Installations-Dialog:

Auswahl: Minimal System (Alles abwählen)
Grub in MBR: YES
Finish Installation: Continue

Reboot des Rechners ...

Die Debian Konfiguration startet wieder automatisch, hier

Hardware Clock GMT: No
Timezone Europe/Berlin: YES
...
APT Configuration: FTP
Mirror Country: Germany
Debian Mirror: ftp.de.debian.org
Proxy:
...
Mail configuration: No Config at this time

Damit GRUB im Fehlerfalle auch von der 2. Platte booten kann, muss GRUB auch in den MBR der 2.ten Disk installiert werden:

xen0# grub

grub> device (hd0) /dev/sdb
grub> root (hd0,0)
grub> setup (hd0)

Netzwerk

Statische IP Konfiguration für Server (bei Servern immer). Zusätzliche XEN-Bridges füge ich später im modifizierten XEN Scripts hinzu.

# /etc/network/interfaces -- configuration file for ifup(8), ifdown(8)

# The loopback interface
auto lo
iface lo inet loopback

# The first network card - this entry was created during the Debian installation
# (network, broadcast and gateway are optional)
auto eth0
iface eth0 inet static
        address 192.168.0.10
        netmask 255.255.255.0
        network 192.168.0.0
        broadcast 192.168.0.255
        gateway 192.168.0.1

iface eth1 inet manual

Hostnamen definieren

Datei /etc/hosts editieren:

127.0.0.1       localhost.localdomain   localhost
192.168.0.10    xen0.neobiker.de     xen0

# The following lines are desirable for IPv6 capable hosts
::1     ip6-localhost ip6-loopback
fe00::0 ip6-localnet
ff00::0 ip6-mcastprefix
ff02::1 ip6-allnodes
ff02::2 ip6-allrouters
ff02::3 ip6-allhosts

Namensauflösung

Ich benutze in meinem LAN neobiker.de einen eigenen Nameserver, der keine externe Adressen auflöst (das macht die Firewall).

Datei /etc/resolv.conf anpassen:

search neobiker.de
nameserver 127.0.0.1

Sonstige Konfigurationen

APT

Ich trage nur die Standard Repositories in die Datei /etc/apt/sources.list ein:

# debian etch online quellen
deb http://ftp.de.debian.org/debian/ etch main
deb-src http://ftp.de.debian.org/debian/ etch main

# debian security online quellen
deb http://security.debian.org/ etch/updates main
deb-src http://security.debian.org/ etch/updates main


Installation updaten

Jetzt kann die gesamte Installation aktualisiert werden:

apt-get update
apt-get upgrade

Uhrzeit automatisch aktualisieren

Die Uhrzeit aktualisiere ich über ntpd.

apt-get install ntp ntpdate

xen0# vi /etc/ntp.conf
...
#server ptbtime1.ptb.de # Kein direkter ptbtime Zugriff mehr gewüscht!
#server ptbtime2.ptb.de # Kein direkter ptbtime Zugriff mehr gewüscht!
server ntp0.freenet.de
server gwdu01.gwdg.de
server 0.de.pool.ntp.org
server 1.de.pool.ntp.org
...

LVM Konfiguration

Die grosse Partition soll für grössere Flexibilität mit LVM installiert werden.

Konfiguration der LVM-Partition: Es wird ein physisches Volume angelegt, welches mehrere logische Volume-Gruppen aufnehmen kann. Wir legen nur eine Volume-Gruppe an:

apt-get install lvm2

pvcreate /dev/md2

vgcreate vg /dev/md2

Dort (in der Volumegroup vg) können jetzt die logischen Volumes installiert werden:

lvcreate -L 10G -n devel vg   # Development (e.g. compiling kernel/modules)
lvcreate -L  1G -n efw   vg   # Endian Firewall
lvcreate -L  4G -n srv   vg   # Main Server

Eine Development Partition (10GB) und 2x Partitionen für virtuelle Maschinen efw und srv.

Jetzt das Filesystem formatieren:

mkfs.ext3 /dev/vg/devel
mkfs.ext3 /dev/vg/efw
mkfs.ext3 /dev/vg/srv

Die Konfiguration in /etc/fstab

# /etc/fstab: static file system information.
#
# <file system> <mount point>   <type>  <options>       <dump>  <pass>
proc            /proc           proc    defaults        0       0
/dev/md1        /               ext3    defaults,errors=remount-ro 0       1
/dev/md0        /boot           ext3    defaults        0       2
/dev/hda5       none            swap    sw              0       0
/dev/hdb5       /tmp            ext3    defaults        0       2
/dev/hdd        /media/cdrom0   iso9660 ro,user,noauto  0       0
/dev/fd0        /media/floppy0  auto    rw,user,noauto  0       0
/dev/vg/devel   /vm/devel       ext3    defaults,noauto 0       0
/dev/vg/srv     /vm/srv         ext3    defaults,noauto 0       0
/dev/vg/efw     /vm/efw         ext3    defaults,noauto 0       0

Und für die Partitionen ein Mountpoint anlegen, bzw. ein Swapfile für die DomUs anlegen:

mkdir -p /vm/devel /vm/efw /vm/srv

dd if=/dev/zero of=/vm/devel/swap.img bs=1024k count=512
mkswap /vm/devel/swap.img

Bei Bedarf kann das System ganz einfach benutzt oder geändert werden, z.B. um

  • Files in der DomU zu ändern, oder um
  • per chroot das System zu benutzen, oder um
  • setup oder passwd im System aufzurufen, oder um
  • Netzwerkkonfiguration manuell zu ändern,
  • oder um ...
mount /dev/vg/devel /vm/devel
mount -t proc none /vm/devel/proc
chroot /vm/devel
...

XEN Installation

Ich installiere nur die XEN-Binaries, da ich in dem Hypervisor-Hostsystem keine Development-Umgebung zum Übersetzen von Sourcen installieren möchte (und anderes Zeugs auch nicht).

apt-get install xen-hypervisor-3.0.3-1-i386 xen-linux-system-2.6.18-4-xen-686 linux-image-2.6.18-4-xen-686 linux-modules-2.6.18-4-xen-686 libc6-xen 
apt-get install xen-utils-3.0.3-1

XEN Boot-Einträge für GRUB

Zum booten muss grub noch entsprechende Einträge in der Datei /boot/grub/menu.list erhalten:

title           Xen 3.0.3-1-i386 / Debian GNU/Linux, kernel 2.6.18-4-xen-686
root            (hd0,0)
kernel          /xen-3.0.3-1-i386.gz dom0_mem=64M
module          /vmlinuz-2.6.18-4-xen-686 root=/dev/md1 ro console=tty0 noirqdebug nousb pciback.hide=(02:09.0)(02:09.1)
module          /initrd.img-2.6.18-4-xen-686
savedefault

Einen Memory squeeze error in netback driver vermeide ich, indem ich der Dom0 Memory fest zuweise - Option dom0_mem=64M. In /etc/xen/xend-config.sxp sollte natürlich der Wert dom0_min_mem dazu passen. Die Optionen noirqdebug und nousb verwende ich, weil ich PCI-Geräte in DomU's verwenden möchte, nicht in der Dom0. Hat sich als stabiler erwiesen (vorher ist auf meiner Hardware manchmal das System eingefroren, wg. IRQ-Problemen in DomUs).

Jetzt kann ein reboot folgen und hoffentlich den XEN Hypervisor starten ...

reboot

XEN Konfiguration

Ich liste mal eine XEN Installation in eine eigene Partition und in eine Image Datei auf (wie beim c't Server die UML).

Konfig-Datei /etc/xen/devel für eine XEN-Installation in einer eigenen (LVM-) Partition /dev/vg/devel:

name   ="devel"
memory =256

kernel ="/boot/vmlinuz-2.6.18-4-xen-686"
ramdisk="/boot/initrd.img-2.6.18-4-xen-686"
root   ="/dev/hda1"
extra  ="3"
dhcp   ="none"

disk   =[ 'phy:vg/devel,hda1,w'
         ,'file:/vm/devel/swap.img,hda2,w'
        ]
vif    =[ 'mac=aa:00:00:00:00:01, bridge=xenbr0'
        ]

Ein Swapfile für die DomU ist schnell angelegt:

dd if=/dev/zero of=/vm/devel/swap.img bs=1024k count=512
mkswap /vm/devel/swap.img

Jetzt kann die DomU schon gestartet werden - ... sofern sie schon unter /dev/vg/devel installiert wurde ;-)

xm create -c devel